Dienstag, 27. September 2011

Atlantik bis Las Palmas

Nach dem CAP VON TANGER haben wir achterlichen Wind und machen 8 Knoten Fahrt. Die Nacht ist ruhig, und wir gehen abwechselnd alle 2 Stunden Wache. Weit draußen am ATLANTIK (ca. 100 Seemeilen von der marokkanischen Küste entfernt) sehen wir auf einmal viele blinkende Lichter, die sich auf einige Meilen verteilen. Es sind dies markierte Fischernetze, die wir großräumig umfahren.
Am nächsten Tag "klingelt" es an unserer Schleppangel. Ein großer, silbrigglänzender Fisch hat angebissen. Es ist eine 85 cm lange und 3,5 kg schwere Goldmakrele. In Spanien wird dieser Fisch DORADO genannt. Natürlich gibt es schon zum Abendessen fangfrischen DORADO mit Kartoffeln, Champignons und Tomatensalat.
Frühmorgens sehen wir dann wieder blinkende Lichter von Fischernetzen, aber dieses Mal fährt ein unbeleuchtetes Boot direkt auf uns zu. Helmut leuchtet das Boot mit unserem Suchscheinwerfer an. Darin sitzt ein marokkanischer Fischer, der das Wort WHISKEY zu uns herüberbrüllt. Helmut brüllt zurück NO WHISKEY. Damit ist unsere Unterhaltung beendet und der Marokkaner zieht wieder ab.
Ein paar Stunden später hören wir wieder das Ratschengeräusch unserer Schleppangel und fangen wieder eine 85 cm lange Goldmakrele. Nun wird nicht mehr gefischt, bis wir die Fische verspeist haben.
Den Wetterbericht holen wir uns immer über Kurzwelle. Für die Überfahrt ist Nordost Passat zwischen 5 und 6 Windstärken angesagt. Damit verbunden ist eine achterliche, ca. 3 m hoher Welle.
Der Wetterbericht stimmt, wir haben herrliche Segeltage und ändern tagelang nichts an unseren Segeln.
Nach 6 Tagen und 6 Nächten erreichen wir frühmorgens LAS PALMAS und freuen uns, daß wir unser erstes Teilstück von 700 Seemeilen ATLANTIK so gut geschafft haben.

 Delphine begleiten uns ein Stück des Weges
 Unser erster Sonnenuntergang am Atlantik
 Auf Wache im Morgengrauen
 Besuch einer Seeschwalbe
Eine schöne Goldmakrele (DORADO) hat angebissen
Ein guter Fang
Ein tolles Essen
 Herrliche Stimmungen...
 ... zum Genießen
Dieser Fisch hat sich "verflogen" und
ist bei uns im Trampolin gelandet
Fliegender Fisch nach Bruchlandung
Nach 6 Tagen und Nächten in Bestzustand 
 Begrüßung und Einweisung durch die Hafenpolizei
 Einfahrt in die Marina LAS PALMAS
Gut angekommen!

Mittwoch, 21. September 2011

Gibraltar

Der FELS VON GIBRALTAR ist mit einer Unzahl von Verteidigungsanlagen, über- und unterirdisch, bebaut. Er gehört seit 403 Jahren zu Großbritannien und ist jetzt ein britisches Überseegebiet, das zwar zur EU gehört, aber Sonderregelungen bei Steuern und verschiedenen EU-Regeln hat.
Spanien versuchte 17 mal - teilweise auch mit Hilfe der Franzosen - den FELS zu erobern. - Dies gelang aber nie. Auch auf politischem Weg hatten die Spanier keinen Erfolg, da sich bei einer Volksabstimmung in GIBRALTAR über 90 % der Bevölkerung (28.000) für den Verbleib bei Großbritannien entschieden. Trotzdem hat Spanien dies politisch nie anerkannt und betreibt weiterhin den Anschluß an Spanien.
Heute ist der größte Teil des Felsens Naturschutzgebiet und Lebensraum von über 250 Berberaffen (Makaken). Es gibt sogar eine "Maurische Burg", die ein Relikt aus dem Jahr 711 ist, als GIBRALTAR von den Mauren besetzt war.
Mit einem Taxibus machen wir einen Ausflug auf den FELS und genießen schöne Ausblicke auf das nur 8 Seemeilen entfernte AFRIKA, die Südküste SPANIENS und unsere Marina.
Ganze Affenhorden leben auf dem FELS. Einer von ihnen springt vom Dach des Taxibusses Helmut auf den Kopf und hält sich an seinen Haaren fest.
Als Helmut merkt, dass es ihm warm über den Rücken läuft, ist alles klar. - Unser Fremdenführer meint lakonisch "Makakes are not trained to the potty".
Total niedlich sind auf jeden Fall die Affenmütter mit ihren Babies und wir fotografieren sie von allen Seiten.
Auf GIBRALTAR gibt es viele Höhlen (über 150) und unterirdische Gänge (rund 50 km). Viele von ihnen künstlich angelegt, aber auch einige natürliche.
Die bekannteste von ihnen ist ST. MICHAEL'S CAVE, eine große Tropfsteinhöhle, die riesige STALAKTITEN und STALAGMITEN hat und in deren Haupthöhle ein "Konzertsaal" mit voller Bestuhlung eingebaut ist, in dem regelmäßig Konzerte stattfinden.
Am 21.09.2011 mittags verlassen wir GIBRALTAR. Unter Segel mit 15 Knoten achterlichem Wind laufen wir in die STRASSE VON GIBRALTAR, in der wie immer reger Schiffsverkehr herrscht. Leider ist der Gezeitenstrom gegen uns, und wir machen nur 2-3 Knoten Fahrt über Grund.
Wir entscheiden uns, die Verkehrstrennungszone auf direktem Weg zu durchqueren und im nordafrikanischen Küstenverkehrsgebiet weiter zu fahren. Trotzdem wir dann beide Motoren dazunehmen, brauchen wir für 10 Seemeilen 4,5 Stunden!
In der STRASSE VON GIBRALTAR sehen wir 8 (acht!) Mondfische an der Oberfläche treiben, die sich von Möwen die Parasiten entfernen lassen.
Was sind MONDFISCHE?:
Mondfische werden bis zu 3 Meter lang und 2 Tonnen schwer, der große Körper ist scheibenförmig, die Schwanzflosse scheint zu fehlen, sie haben kleine Augen und einen winzigen, runden Mund, den sie nicht schließen können. Mondfische ernähren sich hauptsächlich von Quallen und Tintenfischen.
Warum erklären wir MONDFISCHE?:
Mondfische sind selten anzutreffen. Nach dem Glauben der Fischer bringen sie GLÜCK - und das können wir gut gebrauchen.
Vor Einbruch der Dunkelheit erreichen wir schließlich noch das CAP VON TANGER und segeln in der Nacht auf den offenen ATLANTIK hinaus.

 Ansteuerung GIBRALTAR
 Unser Liegeplatz in Queensway Quay Marina, GIBRALTAR
Blick vom FELS auf unsere Marina
Affenmutter mit Baby am Parkplatz 
 Auf Mutters Rücken ist es sehr bequem
 Tropfsteinhöhle von ST. MICHAEL'S CAVE
 Der Makake fühlt sich sehr wohl bei Helmut
Vorfreude auf die vor uns liegenden
700 Seemeilen ATLANTIK

Freitag, 16. September 2011

Menorca, Mallorca, Ibiza, Espalmador und Südspanien

Am Nachmittag laufen wir aus in Richtung MENORCA durch die FORNELLI Passage, die zwischen SARDINIEN und der Gefängnisinsel ASINARA liegt.  Die schmale, seichte  Durchfahrt zeigt sich in verschiedensten Blautönen und die Wellen tragen Schaumkronen.
Wir fahren direkt auf das vor uns liegende Riff zu, das die FORNELLI Passage vom 3.000 Meter tiefen, offenen Meer trennt. Über das Riff schlagen die Brandungswellen und erst kurz, bevor wir selbst die Brandung erreichen, kommt die erlösende Abzweigung, die uns im rechten Winkel am Riff vorbei ins freie Wasser führt.
Drei Meter hohe Wellen stehen noch vom starken Wind der Vortage gegen uns und lassen uns eine Berg- und Talfahrt erleben. Letztlich beruhigt sich nach einigen Stunden die See etwas und wir fahren  in eine herrliche Vollmondnacht hinein. Nach zwei Tagen und Nächten erreichen wir am frühen Morgen MENORCA.
Nach dem Tanken in MAHON, dem Hauptort MENORCAS, gehen wir in einer Bucht im Schutz der Isola COLOM vor Anker, genießen für ein paar Tage die schöne Umgebung und  das glasklare Wasser.
Danach segeln weiter zur Nordostseite von MALLORCA. Entlang der Nordküste MALLORCAS, die uns mit ihren hohen, steilen Felsen sehr gut gefällt, kommen wir nach SOLLER wo wir in der Hafenbucht ankern. In PUERTO ANDRAITX machen wir nur eine kleine Hafenrunde und sehen uns einige schöne Buchten auf dem Weg nach PALMA DE MALLORCA an.
In PALMA bleiben für eine Woche in der Marina Real Club Nautica, da uns Marianne (Helmut's Schwester) und Schwager Otto besuchen. Mit den beiden verbringen wir sehr gemütliche Abende und spannende Golfrunden.
Auf der Segelstrecke nach IBIZA haben wir Starkwind und "bissigen" Wellengang. Erst als wir am Abend die Landabdeckung der Nordostseite von IBIZA erreichen, kommen wir wieder in ruhiges Wasser. Die Bucht PUNTA GROSSA, wo wir ganz allein auf über hellgrünem Sand im klaren Wasser ankern, entschädigt uns für die Strapazen des Tages. Steile, ca. 100 Meter hohe Felswände, in denen sich die Lavaströme, die diese Felsen geformt haben, in verschiedenen Formen und Farbtönen abzeichnen, rahmen die Bucht an drei Seiten ein.
Wir verbringen zwei schöne Tage in dieser Traumbucht. Beim Schnorcheln sehen wir einen kleinen Stachelrochen, ein paar Plattfische und viele Bandbrassen.
Beim Besuch von IBIZA STADT stellen wir wieder fest, daß nur die Altstadt von IBIZA schön ist - der Rest der Stadt ist touristisch total "zubetoniert".
Die letzte Nacht auf den BALEARENINSELN verbringen wir auf ESPALMADOR, einer hübschen, kleinen Insel südlich von IBIZA. Frühmorgens brechen wir in Richtung Festland SPANIEN auf, das ca. 60 Seemeilen entfernt ist. Ein paar Meilen vor der Festlandküste fängt Helmut eine 60 cm lange Goldmakrele. Also gibt es abends in der Bucht vor CABO SAN MARTIN wohlschmeckende Fischfilets.
Vorbei an der schönen Steilküste bei CABO NAO fahren wir nach ALICANTE, CARTAGENA und AGUILAS. Unterwegs sehen wir viele fliegende Fische und oft begleiten uns Delphine, die mit unserem Boot um die Wette schwimmen.
Besonders gut gefällt uns auch die Umgebung von CABO DE GATA. Ankern können wir allerdings bei CABO DE GATA nicht, da uns der Wind durch den Capeffekt fast aus der Ankerbucht hinausbläst.
Nach einem Halt in MALAGA und MARBELLA fahren wir bis GIBRALTAR, wo wir in der Stadtmarina QUEENSWAY QUAY für 4 Nächte reserviert haben.

Frühnebel in unserer Ankerbucht LOS LLANES auf MENORCA
 Mit unserer Meerwasserdusche finden wir jederzeit eine Abkühlung
 Cabo FORMENTOR, MALLORCA
 Nordküste MALLORCA
 PALMA DE MALLORCA
 Kathedrale von PALMA DE MALLORCA
Golfrunde in CAPDEPERA mit Marianne und Otto
 Endlich der richtige Wind für unseren PARASAILOR
 Gewitterstimmung in PUNTA GROSSA, IBIZA
"Erkaltete Lavaströme" in unserer
Ankerbucht PUNTA GROSSA, IBIZA
 Sonnenaufgang PUNTA GROSSA, IBIZA
Ein Paradies für uns ganz allein
PUNTA GROSSA, IBIZA 
Farbenspiele durch die Sonne
PUNTA GROSSA, IBIZA
 Eindrücke von Spaniens Festlandsküste
 Eindrücke von Spaniens Festlandsküste
 Vor Anker in CABO SAN MARTIN
 CABO NAO
 Fangen uns frühmorgens
ein nicht markiertes Fischernetz.
Helmut muss mit dem Messer ins Wasser,
 um die Leine aus der Schiffsschraube zu schneiden.
 CABO DE GATA
 Bald ist der Ankerplatz erreicht.
Abendstimmung in MARBELLA